Das gesprochene Latein der Römer, das auch Vulgärlatein genannt wird, breitete sich mit den römischen Legionen im ohnehin vielsprachigen Imperium Romanum aus. Es gab keine Autoritäten oder Akademien und Medien, die dafür gesorgt hätten, dass sich eine schriftsprachliche Norm entwickelt. Daher glichen sich die gesprochenen Varianten an die sprachlichen Gewohnheiten der Legionäre einerseits und die der eroberten Völker anderseits an und entwickelten sich regional unterschiedlich. So kamen auch viele neue Wörter aus verschiedenen Sprachen hinzu. Dennoch gab es im Wortschatz einen großen Anteil, der allen Regionen des Imperiums gemeinsam war. Ein bedeutender Teil dieses Wortschatzes hat sich trotz der anderthalb Jahrtausende, die inzwischen vergangen sind, bis heute in allen romanischen Sprachen erhalten. Man nennt ihn panromanisch (gr.: pan- = dt. alle).
Die Zahl der romanischen Sprachen ist auch unter Fachleuten nicht ganz unumstritten: traditionell rechnet man mit neun (Rumänisch, Italienisch, Rätoromanisch, Sardisch, Französisch, Okzitanisch, Katalanisch, Spanisch, Portugiesisch). Man müsste aber zumindest das Frankoprovenzalische im Länderdreieck Italien (Val d’Aosta), Schweiz, Frankreich noch hinzurechnen, könnte die Zahl aber auch noch weiter erhöhen, da die Grenzen zwischen dialektaler Variante einer Sprache und eigenständiger Sprache nicht immer eindeutig zu ziehen sind. Letzten Endes hängt es vom politischen Willen der jeweiligen Sprach-(Dialekt-)gemeinschaft ab, ob eine Sprache zur nationalsprache gemacht wird. Für EuroCom ist aber unerheblich, ob und welche Varianten als eigenständige Sprache anerkannt werden - aus praktischen Erwägungen beschränken wir uns auf die konventionelle Zahl 9. Der Ansatz erlaubt aber das Optimierte Erschließen in jeder romanischen Sprachvariante, also z.B. auch im Galicischen, Korsischen oder sogar in den „neoromanischen“ Kreolsprachen und vielen anderen mehr. Wenn also von «allen» romanischen Sprachen die Rede ist, dann sind hier auch alle 'Dialekte' oder 'Varietäten' eingeschlossen.