Internationaler und panromanischer Wortschatz haben gezeigt, dass viele Wörter auch über das Deutsche zu erkennen sind (z. B. mano, Hand, durch "manuell", mit der Hand). Bei anderen muss man erst einige, manchmal gewagte Sprünge machen, um das romanische Wort über etwas Bekanntes zu erschließen (z. B ital. occhio, span. ojo durch Okular, also die für das Auge gemachte Optik). Das liegt daran, dass die Sprachen sich im Laufe ihrer Geschichte unterschiedlich entwickelt haben; manche Wörter haben sehr wenige lautliche Veränderungen erfahren, andere haben sich dagegen erheblich verändert. Dies hat sich häufig auch auf die Schreibweise ausgewirkt. Viele Wörter sind daher schwerer wiederzuerkennen und erschweren manchmal das Optimierte Erschließen.
Hier bietet das dritte Sieb Unterstützung: In vielen Fällen haben sich nämlich die Laute zwar in den verschiedenen Sprachen unterschiedlich, aber doch regelmäßig verändert, sodass in den meisten Fällen bestimmte Lautverbindungen der einen Sprache bestimmten Lautverbindungen der anderen Sprache entsprechen.
(Wir legen Wert darauf, ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass es hier ausschließlich darum geht, anhand einiger Regelhaftigkeiten die Verwandtschaften zwischen den romanischen Sprachen aufzuzeigen und nicht darum, Lautentwicklungen wissenschaftlich umfassend darzustellen!)
Die Lautentsprechungen werden dir bei der Arbeit mit romanischsprachigen Texten immer wieder begegnen, deshalb lohnt es sich, sie genauer anzusehen.