Sieben-Siebe-Trainingsraum:
Schau auch hier wieder genau hin!
Welche Schreibweisen gehören zu welchen Lauten?
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Entnommen aus Klein/Reissner (2006).
Das Französische weist wie alle anderen romanischen Sprachen einige Besonderheiten auf. Die meisten davon sind dir vielleicht schon bei den anderen Verfassungstexten begegnet, zum Beispiel die Endungen <-tion> und <-té>
oder das <ét-> im Anlaut, das in den anderen Sprachen oft als <est-> oder - wie im Deutschen bei Staat und im Englischen bei state - als <st-> erscheint:
Auch bei der Kombination von <s+c> verändert das Französische durch das Hinzufügen eines <e> bzw. <é>, z.B bei école (kat./pt. escola, rum. școală und sp. escuela).
Ebenso verhält es sich bei <s+p> im Anlaut, etwa bei esprit oder espace oder hier bei épine, wo zusätzlich noch das <s> ausfällt:
Daneben lassen sich auch aus Wörtern wie gouvernement oder peuple entsprechende Reihen bilden, bei denen die lautlichen Entsprechungen sehr häufig regelmäßig erscheinen: fr. gouvernement, it. governo, kat. govern, pt. governo, rum. guvernament, sp. gobierno.
Wie im Wort peuple aus dem Verfassungstext haben auch viele andere Wörter das ursprüngliche <o> verändert:
Beim französischen Wort loi, engl. law, hilft es, zu wissen, dass das ursprüngliche (haupttonige) <e> im Französischen häufig zu einem <-oi> geworden ist, und loi aus dem lat. Wort für Gesetz, lex (legis) entstanden ist. Dieser Regelmäßigkeit folgen z.B. auch die Wörter toile (Leinwand)und voile (Segel), hier mit ihren Pendants in den anderen romanischen Sprachen:
Das haupttonige <a> vieler romanischer Sprachen erscheint dagegen im Französischen häufig als <e>:
Generell haben sich auch aus dem gedeckten <e> unterschiedliche, aber regelmäßige Entsprechungen in den romanischen Sprachen entwickelt:
Nun hast du die zentralen lautlichen Besonderheiten des Französischen kennengelernt, an die du dich sicherlich beim weiteren Lesen immer wieder einmla erinnern wirst. Vor allem werden sie dir helfen, dich nicht allzu oft von den 'Kostümierungen' der romansichen Sprachen verwirren zu lassen!
... dann solltest du abschließend noch einen Blick auf das Englische werfen und anhand einiger absolut panromanischer Wörter die wichtigsten Lautentsprechungen noch einmal Revue passieren lassen.