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Kommentierte Bibliographie

Hier werden wissenschaftliche Beiträge kurz zusammengefasst, die Grundlage unserer Ausführungen zum (Mehr-)Sprachenlernen sind. So kann man sich leicht ein Bild von den Inhalten machen und die Quellen schnell auffinden.

 

Ballstaedt, Steffen-Peter (1997): Wissensvermittlung: Die Gestaltung von Lernmaterial, Weinheim: Beltz.

Das Werk bietet eine praxisorientierte Einführung zur optimalen Gestaltung von Lernmaterial zur Wissensvermittlung. Es werden grundlegende Darstellungsformen (Texte, Tabellen, Diagramme, etc.) jeweils mit Hintergrundinformationen zu ihrer kognitiven Verarbeitung vorgestellt. So werden didaktische Entscheidungen zur Gestaltung des Lernmaterials erleichtert, die darauf abzielen, den Wissenserwerb anzuregen und zu fördern. 

Benick, Manuela et al. (2021): „Fostering Self-Regulated Learning in Primary School Students: Can Additional Teacher Training Enhance the Effectiveness of an Intervention?“, in: Psychology Learning and Teaching, 20 (3), 324-347.

Die Studie erörtert die Entwicklung einer Trainingsintervention zur Vermittlung von Strategien zum selbstregulierten Lernen für Grundschulkinder. Auf der Basis einer empirischen Untersuchung mit Viertklässlern wird der Effekt einer solchen Trainingsintervention dargestellt. Die Rolle der Lehrkräfte bei der Entwicklung von Strategien zum selbstregulierten Lernen bei Grundschulkindern und die Effekte einer entsprechenden Lehrkräftefortbildung werden ebenfalls beleuchtet.

Boekaerts, Monique (1999): „Self-Regulated Learning: Where We Are Today“, in: International Journal of Educational Research, 31 (6), 445-457.

Die Verfasserin präsentiert hier ein dreistufiges Modell von selbstreguliertem Lernen. Dabei werden drei Forschungsbereiche untersucht, nämlich Lernstile, Metakognition und (Selbst-)Regulierung sowie Theorien des „Selbst“ (z.B. zielgerichtetes Verhalten). Ziel ist es, für Lehrkräfte und Forschende eine Basis zu erstellen, auf die ein umfassenderes Modell von selbstreguliertem Lernen gründen kann. 

Dinsmore,  Daniel L. et al. (2008): „Focusing the conceptual lens on metacognition, self-regulation, and self-regulated learning“, in: Educational Psychology Review.

Die Studie untersucht die aktuelle Forschungsliteratur zu Bildung und Schule auf die Verwendung der Begriffe Metakognition, Selbstregulierung und selbstreguliertes Lernen. Dabei werden theoretische und empirische Grenzen zwischen den Konstrukten sowie die Effekte ihrer breiten und oft wenig differenzierten Verwendung beleuchtet. 

Ehlers, Swantje (1998): Lesetheorie und fremdsprachliche Lesepraxis aus der Perspektive des deutschen als Fremdsprache, Tübingen: Narr.

Die Autorin setzt sich kritisch mit verschiedenen theoretischen Ansätzen der Leseforschung auseinander. Unterschiedliche Lesemodelle aus verschiedenen Disziplinen werden präsentiert und theoretische Grundlagen zur Erklärung von Leseverständnis dargestellt. Auch Lesestrategien und metakognitive Prozesse sowie die Eigenheiten des Lesens in einer Fremdsprache werden vorgestellt und beleuchtet. Außerdem gibt die Autorin einige Hinweise zur praktischen Umsetzung der vorgestellten Theorien. 

Europarat (2001): Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen [übersetzt von Quetz, Jürgen/Schieß, Raimund/Sköries, Ulrike], Strasbourg: Europarat.

Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen ist entstanden, um Ziele und Kompetenzen des Sprachenlernens in den europäischen Bildungssystemen zu vereinheitlichen. Er dient als Referenzwerk für Sprachgebrauch, Sprachkenntnisse und -fertigkeiten, die anhand verschiedener Kompetenzstufen aufgeschlüsselt und beschrieben werden. Den Ausführungen liegt das Bestreben zugrunde, ein mehrsprachiges und multikulturelles Europa zu entwickeln und Sprachbarrieren durch die Verbesserung der gegenseitigen Verständigung abzubauen. So wird unter anderem betont, dass sprachenvernetzendes Lernen für ein mehrsprachiges Europa zentral ist und bereits vorhandene Sprachkenntnisse beim Erlernen weiterer Sprachen helfen. Unter Mehrsprachigkeit wird dabei im europäischen Kontext das Vorhandensein von (Teil)kompetenzen in der Zielsprache verstanden. Das Konzept des „perfekten Nahemuttersprachlers” wird als obsolet betrachtet.

Europarat (2020): Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen. Begleitband [übersetzt von Quetz, Jürgen/Camerer, Rudi, Stuttgart: Klett.

Der Begleitband bietet eine Überarbeitung des GER von 2001und ergänzt ihn um Skalierungen für den Bereich Mediation plurikultureller und plurilingualer Kompetenzen sowie neue Deskriptoren für Online-Interaktionen, Telekommunikation, Umgang mit kreativen Texten und Literatur. Daneben werden die Deskriptoren für das Hören und Lesen sowie für die Sprachniveaus A1, C1 und C2 uüberarbeitet und neue "plus-Niveaus" vor dem A1-Niveau formuliert.

Eurydice (2006): Content and Language Integrated Learning (CLIL) at School in Europe, Brüssel: Eurydice.

Die Studie beleuchtet die Verbreitung des bilingualen Sachfachunterrichts (im Engl. Content and Language Integrated Learning, CLIL) in den verschiedenen Bildungssystemen der europäischen Mitgliedsstaaten, und entsprechende Projekte. Die Rolle der Lehrer(-aus)bildung sowie spezifische Problemfelder, die sich in der Umsetzung des CLIL in die Praxis stellen, werden ebenfalls thematisiert.

Gardner, Howard (2002): Intelligenzen. Die Vielfalt des menschlichen Geistes, Stuttgart: Klett.

Der Autor stellt seine Theorie der multiplen Intelligenzen sowie deren Entwicklung und Anwendung vor. Er kommt zu dem Ergebnis, dass die gängige Methode des Intelligenztests nicht geeignet ist, alle für den späteren Erfolg im Leben notwendigen Fähigkeiten zu erfassen. Basierend auf seiner Theorie hergeleitet, wie Schulen agieren und lehren müssten, um ihre Schüler*innen ideal zu fördern. Die Theorie der multiplen Intelligenzen ist empirisch bisher nicht belegt, aber von Teilen der Erziehungswissenschaften anerkannt. 

Heller, Kurt A./Peleth, Christoph/Lim, Tom K. (2005): „The Munich model of giftedness designed to identify and promote gifted students“, in: Sternberg, Robert J./Davidson, Janet E. (Hrsg.): Conceptions of giftedness, Cambridge: Cambridge UP , 147-179.

Die Autoren stützen sich in ihrem Artikel auf das Münchner Begabungsmodell (Munich Model of Giftedness, MMG) als multifaktorielles und multidimensionales Konzept von (Hoch-)Begabung. Sie diskutieren Möglichkeiten, (hoch-)begabte Individuen zu erkennen und zu fördern, und wie deren Lernerfolg und exzellente Leistungen bewertet werden können.

Hemming, Erik/Klein, Horst G./Reissner, Christina (2011): English — the Bridge to the Romance Languages, Aachen: Shaker.

Klein, Horst G./Reissner, Christina (2011): Englisch— die Brücke zu den romanischen Sprachen, Aachen: Shaker.

Die Bände behandeln das Englische als Brückensprache für die romanische Interkomprehension. Auf der Basis des EuroCom-Ansatzes werden die Sieben Siebe erarbeitet; mit Texten in sechs romanischen Sprachen und vielfältigen Übungen kann das Optimierte Erschließen der romanischen Sprachen über vorgelernte Englischkenntnisse trainiert werden.

Holec, Henri (1981): Autonomy and Foreign Language Learning, Oxford u. a.: Pergamon Press.

Die Monographie beschreibt Konzepte und Prozesse des autonomen Sprachenlernens und erörtert in diesem Zusammenhang die Redefinition von Wissen als subjektiv und individuell (im Gegensatz zu universell und objektiv). Implikationen für Lehrkräfte werden dargestellt, und Experimente zu autonomem Lernen werden vorgestellt.

James, Carl/Garrett, Peter (1991): Language Awareness in the Classroom. London: Routledge.

Der Sammelband vereint Aufsätze, die sich mit der übergeordneten Frage befassen, inwieweit sich explizites Wissen über Sprache (Sprachbewusstheit) auf das Sprachenlernen auswirkt. Wichtige Fragestellungen und Konzepte werden definiert und mit zeitgenössischer Unterrichtspraxis in Europa und weltweit verknüpft. Die Rolle von Sprachbewusstheit in der Lehrkräfteausbildung wird ebenso thematisiert wie Sprachbewusstheit im schulischen und Hochschulkontext sowie Möglichkeiten der Evaluation von Sprachbewusstheit.

Klein, Horst G. (2002): „Das Französische: die optimale Brücke zum Leseverstehen romanischer Sprachen“, in: Französisch heute 33, 34-46.

Der Aufsatz stellt die Arbeit der Forschergruppe „EuroCom“ vor, die sich der Förderung der Mehrsprachigkeit in Europa widmet. Der Begriff der Brückensprache wird definiert und ihre Funktion beim Erwerb nahverwandter Sprachen thematisiert. im Zentrum stehen dabei Überlegungen zu den Vorzügen des Französischen gegenüber anderen romanischen Sprachen und dem Lateinischen als Brückensprache für die romanische Sprachfamilie erläutert.

Klein, Horst G./Reissner, Christina (2002): EuroComRom: Historische Grundlagen der romanischen Interkomprehension, Aachen: Shaker.

Der Band beschreibt die Entwicklung der romanischen Sprachen aus der Perspektive der historischen Sprachwissenschaft und zieht Vergleiche zur Entwicklung der romanisch-basierten Kreolsprachen. Der vergleichende Blick auf das Kontinuum der Varietäten des gesprochenen Vulgärlateins und die modernen Kreolsprachen eröffnet aufschlusssreiche Schlussfolgerungen für das Phänomen der romanischen Interkomprehension aus synchronischer Perspektive. 

Klein, Horst G./Reissner, Christina (2006): Basismodul Englisch: Englisch als Brückensprache in der romanischen Interkomprehension, Aachen: Shaker.

Hemming, Erik/Klein, Horst G./Reissner, Christina (2011): English — the Bridge to the Romance Languages, Aachen: Shaker.

Die Bände behandeln das Englische als Brückensprache für die romanische Interkomprehension. Auf der Basis des EuroCom-Ansatzes werden die Sieben Siebe erarbeitet; mit Texten in sechs romanischen Sprachen und vielfältigen Übungen kann das Optimierte Erschließen der romanischen Sprachen über vorgelernte Englischkenntnisse trainiert werden.

Klein, Horst G./Stegmann Tilbert D. (2000): EuroComRom – die sieben Siebe: romanische Sprachen sofort lesen können, Aachen: Shaker.

Das Referenzwerk trägt die linguistischen Grundlagen der romanischen Interkomprehension zusammen. Erstmals werden hier die bestehenden Gemeinsamkeiten und Regemäßigkeiten in der sprachgeschichtlichen Entwicklung aus synchronischer Sicht über die Gruppe der romanischen Sprachen hinweg dargestellt. Die Systematisierung erfolgt aus der Perspektive der Interkomprehension in sieben Transferkategorien, die metaphorisch als sieben Siebe bezeichnet werden. Sie umfassen die lexikalische, die graphophonische und die morphosyntaktische Ebene der gesamten romanischen Sprachenfamilie und werden gezielt für das Optimierte Erschließen als Grundlage für den (Mehr)Sprachenerwerb nutzbar gemacht.

Kommission der europäischen Gemeinschaften (1995): Weißbuch zur allgemeinen und beruflichen Bildung. Lehren und Lernen – Auf dem Weg zur kognitiven Gesellschaft, Brüssel.

Das Weissbuch von 1995 hat wesentliche Aspekte des Sprachenlernens neu definiert. Dazu gehören unter anderem die Kompetenzdifferenzierung und das grundlegend neue Verständnis der verschiedenen Teilkompetenzen (Sprechen, Schreiben, Hören und Lesen) und deren Wertschätzung sowie das Nutzen der Nahverwandtschaft zwischen Sprachen einer Sprachenfamilie für den Tertiärsprachenerwerb. Damit hat das Weissbuch einen wichtigen Beitrag zu einem neuen Verständnis sprachlicher Kompetenzen und des Sprachenlernens generell geleistet, wie es auch dem 2001 veröffentlichten Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (Europarat 2001) zugrunde liegt.

Kommission der europäischen Gemeinschaften (1995): Weißbuch zur allgemeinen und beruflichen Bildung. Lehren und Lernen – Auf dem Weg zur kognitiven Gesellschaft, Brüssel.

Das Weissbuch von 1995 hat wesentliche Aspekte des Sprachenlernens neu definiert. Dazu gehören unter anderem die Kompetenzdifferenzierung und das grundlegend neue Verständnis der verschiedenen Teilkompetenzen (Sprechen, Schreiben, Hören und Lesen) und deren Wertschätzung sowie das Nutzen der Nahverwandtschaft zwischen Sprachen einer Sprachenfamilie für den Tertiärsprachenerwerb. Damit hat das Weissbuch einen wichtigen Beitrag zu einem neuen Verständnis sprachlicher Kompetenzen und des Sprachenlernens generell geleistet, wie es auch dem 2001 veröffentlichten Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (Europarat 2001) zugrunde liegt.

Korb, Fabienne (2024): Mehrsprachigkeit in der Schule konkret. Eine Machbarkeitsstudie im Mixed-Methods-Design zur Konzeption, Erprobung und Evaluation des Seminarfachs Mehrsprachigkeit an drei ausgewählten Schulen im Saarland mit Einbeziehung der Lernenden-, Lehrenden- und Forschendenperspektive, Saarbrücken, online verfügbar unter: http://dx.doi.org/10.22028/D291-42097.

In dieser Arbeit steht die schulische Mehrsprachigkeit durch die Einbeziehung sprachenvernetzender Lehr-/Lerninhalte im Zentrum, zugleich wird auch die lebensweltliche Mehrsprachigkeit einbezogen. Ausgehend von ausgewählten Ansätzen und Konzepten aus Mehrsprachigkeitsforschung und -didaktik sind mit diesem Dissertationsprojekt Forschungsfragen zu curricularen Anbindungsmöglichkeiten von Mehrsprachigkeit im (Fremd-)Sprachenunterricht, zur inhaltlichen und methodisch-didaktischen Gestaltung von Mehrsprachenlehren und -lernen sowie zur Entwicklung individueller Sprachenprofile und -einstellungen der Lernenden verbunden. Zur Annäherung an die formulierten Forschungsfragen wurde eine Machbarkeitsstudie entwickelt und durchgeführt, in deren Rahmen ein Seminarfach zum Thema Mehrsprachigkeit konzipiert, in den Schuljahren 2017/2018 und 2018/2019 durchgeführt, wissenschaftlich begleitet und evaluiert wurde. Das Forschungsdesign verfolgt dabei einen Mixed-Methods-Ansatz mit qualitativem Schwerpunkt und beinhaltet Portfolios, Fragebogen sowie qualitative leitfadengestützte Interviews mit ausgewählten Schüler*innen und den teilnehmenden Lehrkräften. Die Durchführung des Seminarfachs Mehrsprachigkeit erfolgte mit Lehrenden an einer Gemeinschaftsschule, einem Oberstufengymnasium sowie einem Gymnasium. Die inhaltliche Ausgestaltung des Seminarfachs Mehrsprachigkeit beinhaltete neun Module mit vielseitigen Aktivitäten zum (Mehr-)Sprachenlernen, z.B. zur Förderung der Sprachenbewusstheit und Sprachlernkompetenz, zum Aufbau rezeptiver Kompetenzen innerhalb der romanischen Sprachenfamilie oder zum Erforschens von Mehrsprachigkeit in verschiedenen Kontexten wie im Rahmen einer Linguistic-Landscape-Analyse.

Korb, Fabienne/Reissner, Christina/Schwender, Philipp (2020): „Mehrsprachigkeit in der Schule - praxisnahe Impulse für die Gestaltung von Proseminaren zum sprachenvernetzenden Lehren und Lernen“, in: Plötner, Kathleen/Franke, Manuela (Hrsg.): Fremdsprachendidaktische Hochschullehre 3.0: Alte Methoden - neue Wege? Innovatives im Fokus und Bewährtes neu gedacht. Stuttgart: ibidem-Verlag, 109-139.

Der Beitrag skizziert das seit Jahren an der Universität des Saarlandes in der Ausbildung von Spanisch- und Französisch-Lehrkräften etablierte Theorie-Praxis-Seminar „Mehrsprachigkeit in der Schule“ (aktueller Titel: „Sprachenvernetzender Fremdsprachenunterricht – Von der Theorie in die Praxis“). Neben dem Seminaraufbau, den methodisch-didaktischen Grundlagen und konkreten Beispielen aus der Umsetzung der Lehrveranstaltung bietet der Beitrag auch einen Einblick in die seminarbegleitende Evaluation und die Studierendenperspektive.

Korb, Fabienne/Schwender Philipp (2019): „Saarländische Schülerinnen und Schüler für die europäische Mehrsprachigkeit sensibilisieren“, in: Busch, Matthias/Frisch, Julia/Wegner, Anke (Hrsg.): Europa leben lernen. Apprendre à vivre l'Europe. Tagungsband zur 1. "Edu.GR"-Tagung an der Universität Trier, 85-109, online verfügbar unter: https://ubt.opus.hbz-nrw.de/opus45-ubtr/frontdoor/deliver/index/docId/1307/file/Tagungsband_EduGR.pdf.

Der Beitrag stellt zunächst kurz das Theorie-Praxis-Seminar „Mehrsprachigkeit in der Schule“ (aktueller Titel: „Sprachenvernetzender Fremdsprachenunterricht – Von der Theorie in die Praxis“) vor und legt dann exemplarisch den Fokus auf die Schulprojektarbeit in einer 7. Klasse eines saarländischen Gymnasiums. Dabei werden Erkenntnisse aus einer pre-post-Fragebogenerhebung analysiert und empirisch bestätigt, welcher Mehrwert und Kompetenzzuwachs ein mehrsprachigkeitsorientiertes Schulprojektangebot leisten kann.

Korb, Fabienne/Schwender, Philipp (2020): „Mit Schulprojekten zur (romanischen) Mehrsprachigkeit für das Spanischlernen sensibilisieren und motivieren“, in: Hispanorama, 167, 81-85.

Der Beitrag eröffnet einen praxisorientierten Einblick in die Schulprojektarbeit zum (Mehr-)Sprachenlehren und -lernen an der Universität des Saarlandes und zeigt Wege auf, wie mit dem sprachenvernetzenden Lernen für das Spanischlernen sensibilisiert und motiviert werden kann. Dabei wird einerseits Bezug auf die Lehrkräftebildung genommen und andererseits beispielhaft aus einem Schulprojekt und einer Unterrichtseinheit zu ‚Essen und Trinken international‘ berichtet.

Little, David (1996): „Freedom to Learn and Compulsion to Interact: Promoting Learner Autonomy through the Use of Information Systems and Information Technologies“, in: Pemberton, Richard et al. (Hrsg.): Taking Control: Autonomy in Language Learning, Hong Kong: Hong Kong UP, 203-218.

Der Beitrag beleuchtet die Prozesse, die bei autonomem Lernen eine Rolle spielen, und definiert autonomes Lernen als zentral menschliches sozio-psychologisches Phänomen, das jedoch vom menschlichen Bedürfnis nach Interaktion gehemmt wird. In diesem Zusammenhang betrachtet der Autor, wie Informationssysteme (z.B. pädagogische Computerprogramme, interaktive Videoprogramme, E-Mail, Internet) die Interaktionskomponente beim autonomen Lernen fördern können.

Lutjeharms, Madeline (2004): „Der Zugriff auf das mentale Lexikon und der Wortschatzerwerb in der Fremdsprache“, in: Fremdsprachen lehren und lernen, 33, 10-26.

In diesem Beitrag wird der Einfluss von Daten aus der kognitiven Psychologie auf die Organisation des mentalen Lexikons untersucht. Insbesondere werden die Effekte beleuchtet, die von der Kenntnis eines Worts in einer Fremdsprache auf die Wortschatzvermittlung im Fremdsprachenunterricht ausgehen. Auch Möglichkeiten der Verknüpfung von vorhandenem Sprachwissen (in der Erstsprache) zum besseren Erwerb und Verstehen von fremdsprachlichen Wortschatz werden vorgestellt.

Marsh, David/Frigols Martín, María J.: „Content and Language Integrated Learning“, in: The Encyclopedia of Applied Linguistics.

Marsh&Martin stellen das Konzept des Content and Language Integrated Learning (CLIL) vor, nach dem Sprache nicht explizit, sondern implizit durch die Erarbeitung von Inhalten, also integriert, erlernt wird. Dies war für den traditionellen Sprachunterricht ein wichtiger Impuls, denn CLIL kann bestimmte Lernprozesse beschleunigen und unter anderem über den Spracherwerb hinaus auch für den Erwerb von interkulturellen, sozialen und medialen Kompetenzen förderlich sein. Die Autoren beschreiben anhand von Forschungsergebnissen aus verschiedenen Disziplinen, inwieweit CLIL aktuell vorherrschenden Tendenzen im Sprachunterricht folgt und Lösungsansätze für bestimmte Problemfelder bietet, so z. B. für die Frage nach der förderlichsten Methode zum Sprachenlernen.

Meissner, Franz-Joseph (2002): „EuroComDidact“, in : Rutke, Dorothea (Hrsg.): Europäische Mehrsprachigkeit: Analysen- Konzepte - Dokumente, Aachen: Shaker, 45-64.

In dem Beitrag stellt der Autor das Konzept „EuroComDidact“ als didaktische Komponente des EuroCom-Ansatzes vor, das eng mit der Mehrsprachigkeitsdidaktik verbunden ist.

EuroComDidact dient der zielführenden Verbindung und Vernetzung  der einzelsprachlichen Fachdidaktiken, um fächer- und sprachenübergreifendes Lernen zu ermöglichen. Der Autor beleuchtet in diesem Zusammenhang die Rolle des sog. Optimierten Erschließens und geht auch auf die lerntheoretischen Grundlagen von EuroCom ein. Schließlich werden auch Desiderata identifiziert und Forschungsprojekte präsentiert, z.B. zur Erforschung sprachlicher Inferenzpotentiale.

Meissner, Franz-Joseph/Meissner, Claude/Klein, Horst G./Stegmann, Tilbert D. (Hrsg.) (2004): EuroComRom – Les sept tamis: lire les langues romans dès le départ. Avec une introdution à la didactique de l’eurocompréhension, Aachen: Shaker.

Die Adaptation des Referenzwerks der Sieben Siebe für frankophone Lerner enthält neben den sieben Transferkategorien samt Übungstexten zur Anwendung in der Praxis auch eine umfassende Einführung in die Didaktik der Interkomprehension. Hier werden grundlegende Überlegungen aus didaktischer Perspektive zu einem Gesamtkonzept zusammengetragen; damit liegt  ein weiterer Meilenstein für die interkomprehensiv basierte Vermittlung von Mehrsprachigkeit in der Familie der romanischen Sprachen vor.  

Meissner, Franz-Joseph (2016): Der Kernwortschatz der romanischen Mehrsprachigkeit (KRM). Didaktische, lexikologische, lexikographische Überlegungen zur Erstellung, Präsentation, Anwendung einer elektronischen Mehrsprachenwortliste und von Lernapps zur romanischen Mehrsprachigkeit.

Die Publikation beschreibt detailiert die methodische Konzeption, Auswahl, Darstellung und Erläuterung einer mehrsprachigen Wortliste zur Erstellung des romanischen Kernwortschatzes. Dabei werden die didaktische und die linguistische Perspektive berücksichtigt. Der viersprachigen Kernwortschatz wird für die Zielsprachen Französisch, Italienisch, Portugiesisch und Spanisch erstellt.

Müller-Lancé, Johannes et al. (2021): Latein für Romanist*innen – Ergänzungs­materialien für Lernende und Lehr­ende : Texte, Übungen, Wortschatz, Tübingen: Narr Francke. 

Dem Ergänzungsband liegt das Lehr- und Arbeitsbuch „Latein für Romanisten“ zugrunde, das einen aufschlussreichen Einblick in die Funktionsweise des lateinischen Sprachsystems und die Zusammenhänge zwischen Latein und den romanischen Sprachen gibt. Der Ergänzungsband bietet Texte und Übungen für den Aufbau einer lateinischen Sprachkompetenz und für die aktive Auseinandersetzung mit den im Hauptwerk behandelten Sprachwandelprozessen, die die Basis für die Entwicklung der modernen romanischen Sprachen bilden. 

Nation, Paul/Yamamoto, Azusa (2012): „Applying the Four Strands to Language Learning“, in: International Journal of Innovation in English Language Teaching, 1/2, 167-181.

Der Artikel von Nation & Yamamoto widmet sich der praktischen Anwendung des 2007 von Nation formulierten Four Strands Modells, welches den meaning focused input, den meaning focused output, das language focused learning und das fluency development beinhaltet. Wendet man diese vier Stränge auf verschiedene Unterrichtsbereiche, wie Kollokationslernen, Hörverstehen oder extensives Lesen an, zeigt sich schnell, wie sie miteinander zusammenhängen und interagieren und wie Lern- und Lehrerfolg dadurch verbessert werden können. Die beiden Autoren kommen zu dem Schluss, dass die strands auf den Unterricht als Einheit angewendet und angepasst werden müssen. Über den Unterrichtskontext hinaus wird die optimale Integration der Stränge in das Selbstregulierte Sprachenlernen diskutiert, wobei mögliche Hilfsmittel wie Filme und Serien, das Internet oder auch Lernapps nach dem Four-Strands-Modell thematisiert werden. Der Artikel schließt mit Implikationen für das Selbstregulierte Sprachenlernen und den Fremdsprachunterricht, unter anderem insbesondere im Hinblick auf die Rolle des Lehrers und die Inputgestaltung.

Ollivier, Christian/Strasser, Margareta (2020): „Interkomprehensionskompetenz(en): Versuch einer Eingrenzung als Grundlage für die Umsetzung im Sprachunterricht“, in: Salzburger Beiträge zur Lehrer/Innen/bildung, 10, Münster: Waxmann, 112-126.

Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, welche spezifischen Kompetenzen Bestandteile bzw. Grundlage von Interkomprehension sind. Ausgehend von einer Expert*innenbefragung und einer Analyse von Publikationen, die  Definitionen von Interkomprehension enthalten, werden die verschiedenen Ansätze etwa im Hinblick auf Unterschiede zwischen rezeptiver und interaktionaler Interkomprehension und der Einordnung nach praxeologischer, didaktischer und kognitiver Ausrichtung verglichen. Schließlich werden Konsequenzen der Erkenntnisse aus der Untersuchung für den (Fremd-)Sprachenunterricht beleuchtet.

Piske, Thorsten/MacKay, Ian R. A./Flege, James E. (2001): „Factors affecting degree of foreign accent in an L2: a review“, in: Journal of Phonetics, 29/2, 191-215.

Die Autoren widmen sich in ihrer Studie verschiedenen Faktoren, die Einfluss auf den Akzent in einer Zweitsprache nehmen können. Unter anderem betrachten sie die Faktoren Alter, Residenzdauer im Land der Zielsprache, Geschlecht, formale Instruktion, Motivation, „Sprachbegabung“ und Muttersprache. Es konnte gezeigt werden, dass es keine überzeugenden Befunde gibt, die beweisen würden, dass ein höheres Alter das akzentfreie Sprechen einer Zielsprache umfassend verhindert. Auch hinsichtlich der „Sprachbegabung“ konnte festgestellt werden, dass diese nicht zu quantifizieren ist; für den Akzent kann zwar die Fähigkeit, Laute nachzuahmen von Bedeutung sein, bewiesen ist jedoch nicht, ob es sich hierbei um eine erlernbare oder angeborene Fähigkeit handelt. Weitere Befunde werden im Artikel ausführlich erläutert. 

Reissner, Christina (2007): Die romanische Interkomprehension im plurisiziplinären Spannungesgefüge. Aachen: Shaker.

Reissner trägt hier die vielfältigen Beiträge der verschiedenen Fachdisziplinen zusammen, die die Basis für das EuroCom-Konzept zur romanische Interkomprehension bilden. Es werden insbesondere die transdisziplinären, synergetischen Verknüpfungen aufgezeigt, die die Entwicklung des romanischen  Interkomprehensionskonzepts fundieren. Damit erfolgt erstmals eine systematische Zusammenschau der linguistischen Grundlagen des Konzepts, das zudem im Kontext fachsprachlicher Anwendungsfelder untersucht wird. Eine empirische Untersuchung beleuchtet das Anwendungsgebiet juristischer Fachtexte für den Interkomprehensionsansatz. 

Sanz, Cristina. (2020): "Multilingualism and Metalinguistic Awareness", in: Chapelle, Carol A. (Hrsg.): The concise encyclopedia of applied linguistics.

Der Eintrag in der Enzyklopädie der Angewandten Linguistik beschäftigt sich mit der Verbindung zwischen metasprachlichem Bewusstsein und Mehrsprachigkeit. Es wird ein Überblick über bisherige Forschungsmethoden und -ergebnisse gegeben, die darauf hindeuten, dass Mehrsprachigkeit die Entwicklung von metasprachlichem Bewusstsein begünstigt.

Siebel, Kathrin (2017): Mehrsprachigkeit und Lateinunterricht. Überlegungen zum lateinischen Lernwortschatz, Bonn: V&R UP. 

Die Studie verknüpft den Bereich der Mehrsprachigkeit und ihrer Didaktik mit der Lateindaktik. Die Autorin zeigt am Beispiel des lateinischen Lernwortschatzes auf, wie der Lateinunterricht sich Erkenntnisse aus Mehrsprachigkeitsdidaktik und der Didaktik der modernen Fremdsprachen zunutze machen kann, um Mehrsprachigkeit zu fördern und positive Wechselwirkungen zwischen Lateinunterricht, Unterricht in modernen Fremdsprachen und Mehrsprachigkeit zu bewirken.

Skinner, Burrhus F. (1951): „How to teach animals“, in: Scientific American, 185/6, 26-29.

Skinner beschreibt in seinem Artikel die Verhaltensmodifikation durch klassische Konditionierung anhand einschlägiger Beispiele aus der Tier- und Menschenwelt. Er stellt dabei die Rolle von Verstärkungen für die Verhaltensmodifikation heraus und betont, dass auf dem Weg zum erwünschten Verhalten stets auch annäherungsweise korrekte Verhaltensweisen verstärkt werden sollten. Positive Emotionen beim Menschen, hervorgerufen etwa durch Lob oder Belohnung, stellen sich nach Skinner als wirksamste Verstärker dar.

Spiel, Christiane/Schober, Barbara (2002): „Lebenslanges Lernen als Ziel: Zur systematischen Förderung von Bildungsmotivation“, in: Erziehung und Unterricht, 9/10, 1282-1293.

Der Beitrag stellt die zentrale Position von Lebenslangem Lernen in der Wissensgesellschaft des modernen Europa heraus und thematisiert die Förderung von Bildungsmotivation als wichtige Komponente dafür. Da die Ausgangslage hierfür von den Autorinnen als wenig günstig beschrieben wird (sinkende Bildungsmotivation im Laufe der Schuldauer unabhängig von der Schulform), präsentieren sie in ihrem Artikel verschiedene Grundlagen, Bausteine und konkrete Maßnahmen für die nachhaltige Förderung von Bildungsmotivation, um einen positiven Lernkreislauf anregen zu können.

Thaler, Engelbert (2012): Englisch unterrichten. Grundlagen, Kompetenzen, Methoden, Berlin: Cornelsen.

Diese vor allem an Studierende und Referendare gerichtete Fachdidaktik bietet eine wissenschaftlich präzise Einführung in den Stand der Forschung in der Englischdidaktik: Grundlagen, Methoden, Kompetenzen und Leistungsbewertung. Die Theorie des Englischunterrichts wird vorgestellt, gleichzeitig werden auch Praxistipps und Stundenentwürfe präsentiert.