Wahrnehmung von Sprache(n)

Sprachenbewusstheit

Der Begriff der Language Awareness wird im Deutschen meist mit Sprach(en)bewusstheit oder Sprach(en)bewusstsein wiedergegeben, beinhaltet aber auch das Sprachwissen, die Sprachaufmerksamkeit und Sprachsensibilität sowie das Sprachlernbewusstsein. Damit spricht das Konzept alle Ebenen sprachlichen Handelns und sprachlicher Reflexion an, von der kognitiv-analytischen über die emotional-affektive und die sozial-interkulturelle/soziokulturelle bis hin zur performativen, also der Gebrauchs-Ebene (James & Garrett, 1991).

Das interkomprehensive Arbeiten unterstützt umfassend die Ausbildung von (Multi-) Language Awareness in ihren verschiedenen Facetten: Das Interesse und die Neugier für das Funktionieren von Sprache generell und bezüglich einzelner Sprachen werden durch gezieltes Arbeiten an und mit Sprache(n) angeregt. Das Beobachten und Vergleichen, das Nachdenken über die Strukturen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede, also das kognitive Arbeiten, und eine metalinguistische Reflexionsebene tragen dazu bei, Multi Language Awareness im weitesten Sinne und die darauf basierenden Kompetenzen zu entwickeln.

Bei der mehrsprachigen und sprachenvernetzenden Interkomprehensionsarbeit werden spezifische Strategien und Herangehensweisen trainiert, die die Sprachen- und Sprachlernbewusstheit fördern. Sie finden in den Aufgabenstellungen unserer EuroCom-Trainingsräume gezielt Anwendung.

ach so!

Die sog. Metakognition unterstützt Denk- und Lernprozesse, sie hilft, das eigene Denken und Handeln zu verstehen und zu kontrollieren (vgl. Sanz, 2019). Damit ist sie einer der zentralen Faktoren, die zum erfolgreichen Lernen beitragen. Sie spielt auch bei der Entwicklun der metalinguistischen Bewusstheit eine wichtige Rolle, der beim transferbasierten Arbeiten eine besondere Bedeutung zukommt. Mehrsprachige Menschen verarbeiten sprachliche Daten anders und häufig effektiver als Einsprachige; unter anderem wird das auch auf eine ausgeprägtere Fähigkeit zurückgeführt, sprachliche Systeme zu unterscheiden und ihr bereits vorhandenes Wissen und Können auf andere Sprachen zu übertragen. Der Schlüssel dazu wird nach neuesten Erkenntnissen in der besser ausgeprägten metasprachlichen Bewusstheit gesehen.

Indem EuroCom als transferbasiertes Konzept gezielt das Vergleichen sprachlicher Strukturen und das Wiedererkennen sprachlicher Gemeinsamkeiten trainiert, stellt es eine effektive Strategie für die Förderung der (Mehr-)Sprachenbewusstheit dar. Die bei EuroCom ebenfalls zentrale Auseinandersetzung mit der eigenen Vorgehensweise und dem eigenen Lernprozess fördert zudem die (Mehr-)Sprachenlernbewusstheit. Damit verbessert das Arbeiten mit EuroCom essentielle Kompetenzen für erfolgreiches lebenslanges Lernen.